Extratour Wasserkuppe als Premiumwanderweg ausgezeichnet
50 Wandernde bei der Eröffnung / Feierliche Übergabe der Zertifizierungsurkunden
Viele Erlebnisse auf kurzer Strecke:
Extratour Wasserkuppe als Premiumwanderweg ausgezeichnet
Wasserkuppe (Rhön), 24.10.2023 – Die Extratour „Wasserkuppe“ ist am 15. Oktober feierlich eröffnet worden. Trotz Wintereinbruch mit Kälte, Wind und Graupel waren rund 50 Wanderbegeisterte gekommen, um den rund elf Kilometer langen Premiumweg erstmals zu testen. Vorab gab es in den Grußworten von Vertretern der beteiligten Kommunen und Institutionen wie dem Hessischen Umweltministerium, dem Landkreis Fulda und der Rhön GmbH viel Lob für die gelungene Zusammenarbeit. Dass sich die Mühe gelohnt hat, beweist die Bewertung des Deutschen Wanderinstituts mit stolzen 77 Punkten für die besonders hohe Erlebnisdichte der Tour.
Nach einer musikalischen Einstimmung durch die Harmonika-Band „Die Rhöndudler“ begrüßte zunächst Gersfelds Bürgermeister Dr. Steffen Korell die rund 50 Gäste im Restaurant Weltensegler. Er lobte die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure und betonte, dass die neue Route, welche die ehemalige ca. 20 Kilometer lange Guckaisee-Tour ersetzt, keine Verschlechterung sei. Auch Manfred Helfrich, Bürgermeister der Anrainergemeinde Poppenhausen hob hervor, dass die Verkürzung eine höhere Akzeptanz der Strecke auch bei weniger ambitionierten Wanderinnen und Wanderer gewährleistet.
Als Vertreter des Landkreises begrüßte Kreisbeigeordneter Hermann Müller stellvertretend für Landrat Bernd Woide die Gäste: „Die Tour wird garantiert zu einem besonderen Erlebnisparcours für Einheimische und Gäste.“
Auf die Bedeutung des EU-Förderprogrammes „LIFE“, aus dessen Topf im Rahmen das Rhöner Bergwiesen-Projekt zu 60 Prozent finanziert wird, ging Christopher Engel vom Hessischen Umweltministerium (HMUKLV) ein. „Das Projekt dient der Wiederherstellung und dem Schutz der Artenvielfalt in der Rhön.“ Aber Naturschutz lebe von Akzeptanz und Öffentlichkeitsarbeit. Mit einem Wanderweg wie diesem könne man Einheimische und Touristen anschaulich mitnehmen und informieren. Letztlich sei er auch eine Wertschätzung für alle, die sich für den Naturschutz einsetzen. Torsten Raab, Leiter der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön, ging auf die besondere Herausforderung während der Planungsphase ein: „Die Wasserkuppe ist der ‚Berg der Flieger‘, aber auch Hotspot der Artenvielfalt. Es wurden viele Gespräche geführt, um alle Interessen in Einklang zu bringen.“
Sämtliche Infotafeln und Erlebnisstationen der Extratour „Wasserkuppe“ sowie der sanierte Treppenweg zwischen Pferdskopf und Guckaisee sind mit Mitteln aus dem LIFE-Projekt „Rhöner Bergwiesen“ realisiert worden. Projektleiterin Katharina Bach betonte, dass die Umgestaltung der Strecke auch für die Wiesenbrüter ein Gewinn sei, deren Lebensräume durch die Zusammenlegung von Wanderwegen jetzt besser geschützt werden könnten. „Wir haben uns mächtig ins Zeug gelegt und die Tour für Augen und Ohren erlebbar gestaltet.“ Sie hob lobend die Mitarbeiter des Naturparks Hessische Rhön hervor, die für das Aufstellen der Tafeln und Erlebniselemente verantwortlich waren sowie die Bauhöfe der Gemeinden Poppenhausen und Gersfeld, welche ebenfalls tatkräftig mitgewirkt hatten. Dank ging auch an die ehrenamtlichen Wegewarte des Rhönklubs, allen voran Manfred Weinig, für die zeitintensive Neumarkierung des Weges.
Für die Rhön GmbH sprach Geschäftsführer Johannes Metz dankende Worte. Als länderübergreifende Tourismusorganisation ist die Rhön GmbH auch für die Vermarktung der Region als Wanderdestination verantwortlich. Flyer zur Tour sind unter anderem in allen Tourist Informationen der Rhön GmbH erhältlich.
Mit lobenden Worten übergab Michael Jarmuschewski vom Deutschen Wanderinstitut die Zertifizierungsurkunden mit dem Wandersiegel an Manfred Helfrich, Steffen Korell und Torsten Raab. Mit erreichten 77 Punkten spielt die Tour in der oberen Liga der Premiumwege mit. „Auf knapp 11 Kilometern bietet sich jetzt nicht nur eine größere Erlebnisdichte, sondern man hat nun auch die Zeit, die Landschaft richtig zu genießen“, sagte Jarmuschweski. Dank toller Ausblicke, hervorragender Ausschilderung und vieler Rastmöglichkeiten, biete die Tour alles, was eine Wanderung „noch schöner“ macht.
Die offizielle Einweihung mit Segnung durch Poppenhausens Gemeindereferentin Elke Ciba fand im Anschluss am Startpunkt der Tour vor dem Rhön-Info-Zentrum statt, bevor es dann auf die vom Rhönklub geführte Wanderung bis hinunter zum Guckaisee ging.
Im Zuge der Neugestaltung der ehemaligen Guckaisee-Runde hin zur 10,7 Kilometer langen Extratour „Wasserkuppe“ wurden insgesamt sechs neue Infotafeln und zwei Erlebnisstationen zu den Rhöner Bergwiesen sowie ein neues Erlebnisfernrohr aufgestellt. Es gibt zahlreiche neue Sitz- und Rastmöglichkeiten sowie einen verbesserten Treppenabstieg zum Guckaisee. Der als „schwer“ eingestufte Rundweg ist durchgängig mit dem Wegzeichen „W“ ausgeschildert und dauert ca. 3,5 Stunden.
Foto 1: Trotz des eher unfreundlichen Wetters waren rund 50 Wandernde zur Eröffnung der Extratour „Wasserkuppe“ gekommen. Foto: Nadja Moalem
Foto 2: Weihten mit dem Durchschneiden des Bandes die Extratour ein (von links): Thomas Schreiner, Nadja Moalem (beide LIFE-Projekt), Michael Müller (Naturpark Hessische Rhön), Katharina Bach (LIFE-Projekt), Michael Jarmuschewski (Deutsches Wanderinstitut), Manfred Helfrich (Bürgermeister Poppenhausen), Steffen Korell (Bürgermeister Gersfeld) und Kinder, Hermann Müller (Kreisbeigeordneter), Johannes Metz (Rhön GmbH), Torsten Raab und Elmar Herget (beide Biosphärenreservat Rhön). Foto: Kristine Schmitt
Foto 3: Eines der Highlights der Tour: das neue Erlebnisfernrohr am Pferdskopf. Foto: Nadja Moalem
Über das LIFE-Projekt
Das von der EU, dem Land Hessen und dem Landkreis Fulda über einen Zeitraum von insgesamt acht Jahren geförderte LIFE-Projekt „Hessische Rhön – Berggrünland, Hutungen und ihre Vögel“ widmet sich seit 2016 dem Schutz und Erhalt der bedrohten Rhöner Bergwiesen. Die über Jahrhunderte entstandene Kulturlandschaft gibt der Rhön ihr Gesicht, gleichzeitig ist sie Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten wie Bekassine und Wachtelkönig, Arnika und Trollblume. Durch veränderte Landnutzung verschwinden die charakteristischen extensiv bewirtschafteten Wiesen jedoch immer mehr. Mit enger Unterstützung der Landwirtschaft steuert das LIFE-Projekt mit Maßnahmen zur Erhaltung des Berggrünlands und zur Wiederherstellung von Bodenbrüterlebensräumen dagegen. Nähere Infos unter: www.rhoener-bergwiesen.de, Instagram: @rhoener_bergwiesen, Facebook: www.facebook.com/rhoenerbergwiesen